„Regulier-Füllofen“ um 1900
Eisenwerk Pfeilhammer, Pöhla/Erzgebirge
Eindrucksvoller dreistöckiger Kochofen für langflammige Brennstoffe in rechteckiger Grundform und vertikaler Gliederung. Mehrteiliger Aschenkastensockel auf eigenwillig gestaltetem, über Eck gesetztem Fußwerk mit „retourspringendem“ Aufbau. Geräumiger Brennraum mit lose einliegendem Rostlager samt Kipprost, stehrostgeschützter Schürtüre und schwerer, flammschutzbesetzter Feuerungstüre. Kochkammer mit reversiblen Einlageböden und Falltüre mit senkrecht verlaufendem Schnappverschluss. Nachgeordnete Warmhaltekammern mit sowohl geschlossenen als auch durchbrochenen Flügeltüren.
Allseits zeittypisch florales Flächendekor. Auffällige, filigran gegossene, vierteilige Zierkrone mit frontseitigem Rundbogenelement in hüttentypischer Ausführung. Der „stehende Pfeil“, das Markenzeichen des Eisenwerks Pfeilhammer, befindet sich auf allen rückwärtigen Teilen des Ofens.
Mit der Inbetriebnahme eines neu errichteten Kupolofens gegen Mitte des 19. Jahrhunderts war das Eisenwerk Pfeilhammer in der Lage, Handelsguss herzustellen. Dazu gehörten auch künstlerisch gestaltete und prämierte Öfen. Zum Gestehungszeitpunkt des Ofens befand sich das Werk bereits im Besitz von Nestler & Breitfeld. Klassische Wirtschaftsaufsatzöfen wurden noch in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts hergestellt. (Vgl. Ofen Nr. 192)
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