Sammlung

„Postamentofen, neueste Construction“ um 1860
Kgl. Württ. Hüttenamt/Wasseralfingen

In spätklassizistischer Ofenarchitektur als „neueste Construction“ weiterentwickelter Ofen für „Coks- und Steinkohlenbrand“. Achteckiger Aschenkastensockel mit integriertem, reversiblem Gabelrostsystem hinter schmaler Falltüre über einschiebbarem Aschenkasten. Zurückspringender, am Stück gegossener Brennraum mit großer Falltüre in Rundbogenform, darunter das Motiv „Spielender Knabe mit Hund“. Dreiseitig figurenbesetzte Muschelnischen mit Darstellungen aus dem Alltagsleben: Mutter mit Kind, Hirtenknabe mit Hund, Tamburinspielerin.
Kannellierter, zugführender Säulenaufbau mit auffälligem, medaillongefasstem, rankenbesetztem Schmuckzylinder, Motiv: „geflügelter Knabe mit Flammenschale“. Die zeitlich bereits der Schaffensperiode Christian Plocks (1809-1882) zuzuordnenden Bildmotive lassen sich nicht immer eindeutig vom Repertoire des Bildhauers Conrad Weitbrecht (1796-1838) trennen. Den Abschluss bildet eine ausladende Tropfenkappe mit flachem Revisionshut. Mit der sich weiterentwickelnden Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der damit verbundenen Bevölkerungsmobilität veränderten sich auch Einstellung und Umgang mit den bis dahin üblichen Brennstoffen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, versuchten viele Ofenhersteller, ihre bisherigen Ofenmodelle für Torf- und Holzbrand mit abgewandelter Technik für Koks- und Steinkohlenbrand tauglich zu machen. Vgl. Ofen Nr. 264.

Höhe: 189,5 cm
Breite: 50 cm
Tiefe: 50 cm
Gewicht: ca. 160 kg
Brennstoff: H, T, LK, KK
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