„Regulir-Füllofen zu Steinkohlenbrand“ um 1865
Rheinböllerhütte/Rheinböllen
Mit Primär- und Sekundärluft ausgestatteter, in „chinesischer Ofen-Form“ gefertigter früher „Regulir-Füllofen zu Steinkohlenbrand“ mit Tafel- und Stehrost. In oktaedrischer Grundform auf loser Fußplatte sitzender, am Stück gegossener Aschenkastensockel. Aschenkastentüre mit regelbarer Luftrosette, jedoch noch mit herkömmlichem Schnabelverschluss versehene Feuerungstüre. Einteilig gefertiger, zurückspringender Feuerraum mit auffälligem, axial verlaufendem Schwerkraft- bzw. Hebelverschluss der Schürtüre. Klassisch kannellierte zylindrische Zugverlängerer mit dazwischengesetztem Zierfries für Steig- und Sturzzug, Tropfenkappe und flachem Revisionshut. Diese Teile wurden baugleich aus einer Serie „Postament-Ofen für Holzbrand“, einem Vorgängermodell, übernommen. Vgl. Ofen 265 und 259.
Für den Feuerraum wurden sowohl gusseiserne Futter als auch Ausmauerungen mit Schamotte angeboten. Der Ofen wurde in 2 Größen gefertigt. Bei dem auf dem Zierfries gezeigten Jäger handelt es sich möglicherweise um Friedrich Wilhelm Utsch, den angeblichen „Jäger aus Kurpfalz“, Alleineigentümer der Rheinböllerhütte ab 1782. Zum Zeitpunkt der Fertigung erfolgte der Hochofenbetrieb der Hütte schon ganzjährig; das Verhältnis des verhütteten Gesamtgewichts - bezogen auf Roheisen zu Fertigprodukten aus Gusseisen - betrug bereits 1:4.
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