„Regulir-Füll-Mantel-Ofen“ um 1890
F.E. Berg- und Hüttenamt Friedland
Runder, vertikal gegliederter „Mantelofen“ für hochwertige Kohle. Primärluftführendes Aschenkastenmodul über patentiertem „Ventilationssockel“. Sekundär- und tertiärluftführender, mehrteilig gefertigter gusseiserner Brennraum mit „Mantel aus gewelltem Blech“ zwischen Übergangsrahmen. Von ebensolchem Blechmantel umgebene und auch mehrteilige rippenverstärkte „Aufsatzzylinder“ mit Revisionsdeckel. Feingliedriges Kronenteil mit innenliegendem, fächerartig in Pagodenform aufstrebendem Zierhut in Lochwandornamentik.
Der als Zierelement im Reliefguss medaillongefasste Phönix ist hier sicherlich als „Symbol“ für die Unsterblichkeit des Feuers in einem Dauerbrandofens zu sehen. Die Besonderheit dieses Ofens ist ein sog. Ventlationssockel mit „Rund- und Bodenschieber“ mit Hebelmechanismus und den damit verbundenen Funktionen der Ventilation bzw. Zirkulation. So findet - alternierend - entweder ein großräumiger oder ofennaher Luftaustausch statt.
Prinzipiell handelt es sich um eine Weiterentwicklung des in Heidelberg als Privatdozent für Technologie tätigen Heinrich Meidinger (1831- 1905) und seines um 1869 konstruierten und nach ihm benannten Dauerbrandofensystems. Als Brennmaterial wurde in erster Linie „bester Gaskoaks in Nussgröße“ empfohlen.
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