Sammlung

„Dauerbrandofen“ um 1895
Gebrüder Gienanth/Eisenberg

Kleinteilig gefertigter, vormontierter Dauerbrandofen nach amerikanischem System. Auf filigranem, achtteiligem Fußsockel zum Tragen kommender „Unterbrandofen“ in einer ursprünglichen technischen Variante. Das Modell war ausgestattet mit verschließbarer Anheizklappe, rückseitig über den „Bodenzug“ geleitetem „Heizgassammler“ mit ovalem Abgang und dazugehörigem gusseisernem Krümmer.
Die mit Glimmerscheiben, sog. Mica-Glas, versehenen Sichtfenster dienten neben der einfachen Zugänglichkeit zum sensiblen Korb- bzw. Rüttelrostystem der raschen Wärmeabgabe, um eine Überhitzung des Ofen zu vermeiden.
Außer der den Füllschacht verschließenden Deckelhaube mit der Porträtbüste der Clythia konnten wahlweise Adler, Merkur oder Diana als Bekrönung gewählt werden. Bei der bis ins Jahr 1688 zurückreichenden Firmengeschichte spielte die nach dem 30jährigen Krieg in die Pfalz eingewanderte Familie des Pierre Guinand (1630-1685) die zentrale Rolle. Das durch seinen Enkel Johann Nikolaus Gienanth (1680-1750) im Jahre 1742 erworbene Recht auf „Erzabbau am Donnersberg“ gilt als Gründungsjahr der Eisenhütte.
Die Firma Gienanth gehörte im ausgehenden 19. Jahrhundert zu den führenden Herstellern spezieller „Anthracit-Dauerbrandöfen“.
Vgl. Ofen Nr. 123

Höhe: 136 cm
Breite: 46 cm
Tiefe: 46 cm
Gewicht: ca. 90 kg
Brennstoff: H, KK
Copyright 2014-2023 | Deutsches Eisenofenmuseum | Karin Michelberger & Wilfried Schrem | Impressum & Datenschutz