Sammlung

„Ringwulstofen“ um 1750
Vermutlich Zinsweiler/Niederbronn

Monströser sechsteiliger Ringwulstofen mit „bekrönendem“ Abschluss. Knapp 4 Ztr. schwerer, vierteilig eingeformter, am Stück gegossener Brennraum mit Wandschacht und auffälligem Fußwerk in Form von Bärenfüßen. Brennraumerweiterndes Übergangsstück unter formähnlich-zurückgesetztem, festonverziertem Rohrstutzenmittelteil mit Bärentatzen als Randverzierungen. Nachfolgend drei ebenfalls ringwulstartig ausgearbeitete, sich fließend verjüngende Bauteile mit glockenförmigem Schlusselement, hohlkugelartig durchbrochen bekrönt.
Die in solcher Größe und “Gewichtsklasse“ kaum erhaltenen Ringwulstöfen konnten nur in leistungsstarken Gießereien hergestellt werden und gehörten in dieser noch vom einfachen Plattenguss beherrschten Zeit dort nicht zum „Alltagsgeschäft“.
Geringe Stückzahlen, die aufwändige Herstellung und die nicht zuletzt damit verbundene ornamentale Schlichtheit sind wohl dafür verantwortlich, dass diesen Öfen eine geringere kulturhistorische Aufmerksamkeit zuteil wurde als den oft üppig durch namhafte Künstler ausgestalteten Plattenöfen. Das vermutlich von den Grafen von Leiningen-Westerburg erbaute Werk in Zinsweiler war schon um 1600 in vollem Betrieb; der Guss von Ofenplatten ist bereits für 1564 nachweisbar. Wohl nicht umsonst kann der auf Bärenfüßen getragene Ofen dem im „Bärental“ gelegenen Eisenwerk zugerechnet werden.

Höhe: 223 cm
Breite: max. 70 cm
Tiefe: max. 90 cm
Gewicht: ca. 400 kg
Brennstoff: H,T
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