"Dauerbrand-Ofen nach irischem System" um 1905
De Dietrich/Niederbronn
Geschichtsträchtiger runder Dauerbrandofen mit auffälligem Lokalkolorit. Dreiteilig gegossener Ziermantel zwischen einteiligem Aschenkastensockel auf
schwerem, leicht ausgestelltem Fußwerk und ausladender Zierhaube mit Kochplatte.
Primär- und tertiärluftzusteuernder Brennraum mit Rillensteinen, Rüttelrost und Schürtüre mit Sichtscheiben. Als technische Besonderheit muss die zu diesem Zeitpunkt noch nicht selbstverständliche Verwendung von Kreuzschlitzschrauben erwähnt werden.
Die künstlerische Ausgestaltung dieses Ofens ist sicherlich als Hommage an die urspünglich aus Straßburg stammende Industriellenfamilie de Dietrich zu sehen: Frontseitig in Jugendstilornamentik gefasste, freigestellte Ansicht des Straßburger Münsters als fein profiliertes Flachrelief nach einer zeitgenössischen Druckvorlage.
Links- und rechtsseitig, ebenfalls in Jugendstilornamentik gerahmt, Ansichten des Johannes Gutenberg- bzw. General Kleber-Denkmals, nach wohl firmeneigenen Entwürfen - in offensichtlicher Anlehnung an die von David d'Angers (1788-1856) bzw. Philippe Grass (1801-1876) im Jahre 1840 geschaffenen Originaldenkmäler.
Sammlung