Sammlung

"Sayner Kochofen mit Cirkulir-Aufsatz" um 1845
J.W.Buderus Soehne, Christianshütte bei Runckel

Schlicht gehaltener, raumseitig zu befeuernder "Kochzirkulir-Ofen" mit politischem Hintergrund. Längsrechteckig zu bedienender, vierteiliger Brennraum mit Kochnische zwischen auffälligem Fußsockel und sowohl ein- wie auch doppelzügig verwendbarem Übergangsrahmen. Dreigliedriger Etagenaufbau mit offenen Durchsichten. Am Stück gegossene Senkrecht- bzw. fünfseitig geschlossene Waagerechtschächte mit Revisionsöffnung. Im Zuge der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress (1815) wurde, unter dem Einfluss Preussens, auch die Produktpalette den politischen Gegebenheiten angepasst. Vermutlich gelangte durch die so erfolgte Modellbereinigung auch dieser ursprünglich der Sayner Hütte zuzuordnende Holzsparofen auf die Christianshütte, wo er in gleicher oder ähnlicher Bauart gegossen wurde. Namensgeber der 1784 in Betrieb genommenen Christianshütte war der damals regierende Graf Christian Ludwig zu Wied-Runckel (1732-1791). Die im Flachrelief auf den Breitseiten des Unterofens dargestellte "Flucht des Napoleon" gehörte zu den bekanntesten Motiven der nachnapoleonischen Ära. Vergleich: "Doppelt Sayner Kochofen" um 1860

Höhe: 174 cm
Breite: 63,5 cm
Tiefe: 30,5 cm
Gewicht: ca. 90 kg
Brennstoff: H, T, LK
Copyright 2014-2023 | Deutsches Eisenofenmuseum | Karin Michelberger & Wilfried Schrem | Impressum & Datenschutz