Sammlung

"Altdeutscher Regulirofen No. 218" um 1890
M. Schünemann, Eisenhütte bei Dassel

Querrechteckiger, eigenwilliger, vierteilig gegliederter Regulierofen auf Löwenpranken. Mehrteilig gefertigter Brennraum über gebauchtem Aschenkastensockel unter auffällig auskragendem Übergangsgurt. Lisenengerahmte Warmhaltekammer mit durchbrochener, durch spiralförmig angeordnetes Rankenwerk geschmückter Rundbogentüre. Auf beiden Seitenplatten jugendlich-herrschaftliche Standartenträger. Das Monogramm "ED" auf der Fahne steht für "Eisenhütte Dassel". Ausgefallener Zierhut in Pagodenform, mit seitlichen Giebelmaskaronen, Balustrade, pyramidenähnlicher Abschlusshaube und krönendem Flammenkelch. Bezieht sich die für den Ofen verwendete Originalbezeichnung "Regulirofen" lediglich auf die das Abbrandverhalten des jeweiligen Brennstoffes zu steuernde Luftmenge, kann bei "Regulier-Füll-Öfen" technisch bereits von Geräten für "Dauerbrand" ausgegangen werden, was eine veränderte Brennraumkonstruktion und den Einbau unterschiedlicher Rostsysteme zur Folge hatte. Die mit der 1871 erfolgten Reichsgründung einhergehende Suche nach einer nationalen Stilrichtung spiegelte sich auch in ausgefallener Ofenarchitektur wieder, so in nachweislich fünf speziellen Entwürfen im "altdeutschen Stile", ferner in einem "Roccoco-Barok-Entwurf" der Dasseler Eisenhütte.

Höhe: 198 cm
Breite: 52 cm
Tiefe: 44 cm
Gewicht: 120 kg
Brennstoff: H, T, LK
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