"Regulirofen" um 1885
M.Schünemann, Eisenhütte bei Dassel
Überdimensionaler, streng geometrisch gegliederter, in seiner Grundform queroktaedrischer, primär- und sekundärluftgeführter Multifunktionsofen für langflammige Brennstoffe in Modulbauweise. Am Stück gegossener Aschenkastensockel mit Kassettenornamentik auf hohlkehliger Fußleiste und gleichförmigem, flachem Fußsockel. Leicht zurückgesetzter vierteiliger Brennraum mit stabrandgefasstem, vollflächigem Groteskrankenwerk auf Heizbrust und Seitenwänden. Parallel dazu verlaufende doppelzügige, großräumige Kochkammer mit einteiliger Flügeltüre und auffälligem Genrebild: Drei Putti bei der "Suppenausgabe"...
Doppelstöckige, jeweils vierteilig gegosssene Warmhaltekammern mit integriertem Querschacht und doppelzügiger Innenausstattung mit durchbrochenen, einflügeligen Ziertüren in Rosettenornamentik. Ebenfalls, jeweils am Stück gegossen, abschließender Querschacht mit ausladender Bekrönung und integrierten Revisionsöffnungen. Der in unterschiedlichen Größen und Funktionseinheiten hergestellte Ofen wurde – brennraumbezogen – in drei Ausstattungsvarianten vertrieben. Dabei konnte das als "Regulir-Unterofen" bezeichnete Bauteil mit oder ohne Konvektionsmantel, zusätzlich sogar mit externer Zuluftführung über den Aschenkastensockel, bestellt werden. Eine für die "auf Circulation der Rauchgase im Unterofen zur schnelleren Erwärmung der Bodenluft und Vergrößerung der Heizfläche" angelegte Variante vervollkommnete die Angebotspalette.
Sammlung
Copyright 2014-2023 | Deutsches Eisenofenmuseum | Karin Michelberger & Wilfried Schrem | Impressum & Datenschutz