Sammlung

"Regulier-Säulenofen" um 1880
M. Schünemann, Eisenhütte bei Dassel

Äußerst filigran gegossener Historismusofen mit klassizistischen Elementen. Achteckiger, am Stück gegossener Aschenkastensockel mit flacher Stabrandverzierung auf hohlkehliger Fußleiste. Ebenfalls achteckiger, vierteilig gegossener Brennraum mit zurückspringender Kassettenornamentik und seitlich zentralem Lyramotiv. Mehrgliedriger, rundum vollflächig mit Blattwerksornamentik verzierter zylindrischer Zugverlängerer mit Steig- und Sturzzug auf flachem Übergangsrahmen. Den Mittelpunkt der Säulenanordnung bildet ein Schmuckzylinder mit paarweise medaillongefassten Orchesterinstrumenten samt Notenband und einem bisher namentlich noch nicht zuzuordnenden Musiker im Halbrelief - daher auch die Bezeichnung "Musikerofen". Mehrgliedrige, akroterienähnlich ausgestaltete, am Stück gegossene Zierkrone mit Revisionsöffnung. Zu den technischen Auffälligkeiten der Schünemann-Öfen aus dieser Dekade zählt die sog. "kalte Hand", ein separat gegossenes Funktionsteil zum Bedienen auffälliger Zuluftrosetten in Blattform und der Knebelschrauben. Viele dieser Öfen wurden auch mit einer Ventilationsvorrichtung angeboten. Dadurch konnte wahlweise dem Raum Frischluft zugeführt bzw. verbrauchte Luft abgeführt werden.

Höhe: 215 cm
Breite: 50 cm
Tiefe: 50 cm
Gewicht: ca. 100 kg
Brennstoff: H, T, LK
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