Sammlung

"Etagenofen" um 1865
Eisenhütte Mägdesprung/Mägdesprung

Längsrechteckiger, wuchtiger, im Neorokokostil gehaltener Ofen in Modulbauweise und vertikaler Gliederung für langflammige Brennstoffe.
Mehrteiliger Fußsockel mit durchbrochenen Zierblenden zwischen chaiselongueartigem Fußwerk, frei beweglichem Brennkammerboden samt muschelförmigem Aschenfänger. Kraftvoll-plastisch ausgeprägte Rocaillenmotive aller Außenflächen des Brennraums, der Senkrecht- und Waagerechtschächte sowie der durchbrochenen Doppelflügeltüren mit Messinggriffen. Auffälligste Besonderheit ist die Zierkartusche mit der allerfeinst gegossenen Darstellung des Ortes Mägdesprung und dem Schriftzug "Herzogliche Eisenhütte Mägdesprung um 1850" über der Feuerungstüre.
Der gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges 1646 als Eisenhütte gegründete Betrieb erlangte erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts überregionale Bedeutung. Durch den von 1843 bis 1884 nicht nur als Modelleur für die Mägdesprunger Hütte tätigen Johann Heinrich Kureck (1820-1889) verschaffte sich die Hütte erste nennenswerte Erfolge im Bereich Kunstguss. Vermutlich trägt der Entwurf des vorliegenden Ofens seine Handschrift. Generell ist über die Mägdesprunger Ofenproduktion wenig bekannt.

Höhe: 234 cm
Breite: 81 cm
Tiefe: 38 cm
Gewicht: 225 kg
Brennstoff: H, T
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